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Taschentuch der Milena Jesenská aus der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, 1944

Mittwoch, den 17. Mai 1944 stirbt im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück „der“ Häftling 4714. Geschwächt wie sie war, hatte Milena Jesenská eine Nierenoperation nicht überlebt. Unter den wenigen Dingen, die sie hinterließ, war dieses Taschentuch, das ihr Mithäftlinge zum Geburtstag geschenkt hatten. Es war ein zartes und weibliches Geschenk gewesen. Den Stoff hatten sie in der Schneiderei organisiert. Das farbige Tüchlein ist eigentlich nur ein Hauch von einem Gegenstand. Doch inmitten des Lagerterrors steht es für die Liebe zum Leben, Kultur und ein ganz kleines Stück Freiheit. Wenn nicht da, wo man sonst ein Monogramm erwartet, diese Nummer stünde. So ist diesem Taschentuch nicht nur die warme, feine Geste der Freundschaft, sondern ein System eingeschrieben, das Menschen mit ihrem Namen auch jede Persönlichkeit absprach. Letztendlich ist das nicht gelungen. Wer die Schriftstellerin Milena Jesenská kennen lernen möchte, sollte ihre Texte lesen, oder die Briefe, die ihr Franz Kafka schrieb.

 

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