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Standarte des Arbeiter Radfahrerbundes Solidarität aus den Letschiner Heimatstuben, 1924

Ein Fahrrad konnte sich auch ein Arbeiter leisten. Schon 1896 war darum in Chemnitz der Arbeiter-Radfahrerbund „Solidarität“ gegründet worden. Auch in Letschin gab es eine Ortsgruppe. Die legte sich 1924 diese prächtige Standarte zu. „Frisch auf“ ist das Motto. Eine Spezialität der Letschiner war das „Reigenfahren“, eine Kunstraddisziplin. Zu Festen und Veranstaltungen traten sie mit ihren Darbietungen auf. 1933 wurde die Ortsgruppe, wie alle Organisationen der linken Arbeiterbewegung, verboten. Die Fahne sollte beschlagnahmt werden. Aber die alte Arbeiterschaft hatte ihren Klassenstolz. Wilhelm Saß, ein Mitglied der Ortsgruppe, baute in seinen Kleiderschrank eine doppelte Rückwand ein. Dahinter wurde die Fahne versteckt. Die Polizei hat vergeblich nach ihr gesucht. So überlebte die Fahne die Nazi-Zeit und fand 1996 ihren Platz in den Letschiner Heimatstuben. Hier erzählt sie von der Arbeiterbewegung und davon, dass Widerstand schon bei einer Verweigerung anfangen konnte, die zwar nur symbolisch, aber trotzdem mutig und politisch war.

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