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Provenienzforschung in brandenburgischen Museen

Provenienzforschung AKTUELL

Am 9. April 2024 findet der offizielle Launch der Publikation “Erstcheck Provenienzforschung. Eine Handreichung für die Praxis” statt: https://www.museen-brandenburg.de/nachricht/online-veranstaltung-launch-der-publikation-erstcheck-provenienzforschung-eine-handreichung-fuer-die-praxis

Ab dem 2. April 2024 finden Sie die Handreichung zum kostenfreien Download hier.

Die Handreichung wurde vom Museumsverband Brandenburg e.V. zusammen mit dem Museumsverband Hessen e.V. und dem Museumsverband Sachsen-Anhalt e.V. erarbeitet. Sie basiert auf den Erfahrungen, die seit mehr als zehn Jahren bei der Vorbereitung, Koordination und Durchführung von Erstchecks in verschiedenen Bundesländern gesammelt wurden und soll helfen, Abläufe effektiver zu gestalten sowie Forschungsergebnisse vergleichbar und transparent zu machen. Sie richtet sich an die museumsberatenden Einrichtungen der Bundesländer, an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Museen sowie an die Provenienzforscherinnen und -forscher.

Provenienzforschung zwischen 1933 und 1945

2012 entwickelte der Museumsverband in Zusammenarbeit mit der damaligen Arbeitsstelle für Provenienzforschung den sogenannten „Erstcheck Provenienzforschung“. Im Rahmen des Erstchecks untersuchen erfahrene Provenienzforscher*innen Museumssammlungen nach ersten Hinweisen auf Objekte, bei denen eventuell ein NS-verfolgungsbedingter Entzug vorliegt. Die Recherchen in den Hausarchiven und Depots erfolgten in enger Zusammenarbeit und mit Unterstützung durch die Kolleginnen und Kollegen in den Museen. Im Ergebnis erhalten die Museen einen umfangreichen Bericht und ggf. Empfehlungen für weitere Rechercheschritte. Wie ein Erstcheck aufgebaut ist, können Sie in Heft 23 der Museumsblätter nachlesen.

Übrigens: Die Erstchecks sind dank einer 100-Prozent-Förderung durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste für die Museen kostenfrei! Der Erstcheck wurde zum Erfolgsmodell und wird inzwischen in zahlreichen anderen Bundesländern „kopiert“ – worüber wir uns sehr freuen!

Bisher haben sich folgende Museen im Land Brandenburg am Erstcheck beteiligt:

  • Bad Freienwalde, Oderlandmuseum
  • Bad Liebenwerda, Mitteldeutsches Marionettentheatermuseum
  • Beeskow, Museum Oder-Spree, Burg Beeskow
  • Brandenburg a.d.H., Museum im Frey-Haus
  • Cottbus, Stadtmuseum
  • Dahme, Heimatmuseum
  • Eberswalde, Museum Eberswalde
  • Forst i.L., Brandenburgisches Textilmuseum
  • Frankfurt (Oder), Museum Viadrina
  • Fürstenwalde, Museum Fürstenwalde
  • Lenzen, Heimatmuseum
  • Lübben, Stadt- und Regionalmuseum
  • Luckau, Niederlausitz-Museum
  • Mühlberg/Elbe, Museum Mühlberg 1547
  • Müllrose, Heimatmuseum im Haus des Gastes
  • Neuruppin, Museum Neuruppin
  • Oranienburg, Kreismuseum Oberhavel
  • Perleberg, Stadt- und Regionalmuseum
  • Pritzwalk, Stadt- und Brauereimuseum
  • Prenzlau, Kulturhistorisches Museum im Dominikanerkloster
  • Schwedt/Oder, Stadtmuseum
  • Strausberg, Heimatmuseum
  • Velten, Ofen- und Keramikmuseum
  • Wittenberge, Stadtmuseum „Alte Burg“
  • Wusterhausen/Dosse, Wegemuseum


Provenienzforschung zwischen 1945 und 1990 (SBZ und DDR)

Voraussichtlich im Frühsommer 2024 werden Dr. Jan Scheunemann (Kulturstiftung des Landes Sachsen-Anhalt) und unser Referent Alexander Sachse eine Handreichung zum Kulturgutentzug in der SBZ und der DDR veröffentlichen. Die Handreichung wird anhand von Praxisbeispielen die historischen Entzugskontexte erklären und richtet sich vorranging an die Kolleginnen und Kollegen in den Museen.

Im Jahr 2017 initiierte der Museumsverband ein Pilotprojekt zur Erforschung kritischer Provenienzen aus der Zeit zwischen 1945 und 1990 in den Museen in Frankfurt (O.) (Museum Viadrina), Neuruppin, Eberswalde und Strausberg. Das Projekt wurde durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste kofinanziert und konnte 2019 abgeschlossen werden. In den untersuchten Museen wurden jeweils Hunderte Objekte mit kritischen Provenienzen identifiziert. Die Ergebnisse des Pilotprojektes legen nahe, dass praktisch alle Museen mit Gründungsjahr vor 1990 von der Thematik „kritische DDR-Provenienzen“ betroffen sind.

Den ausführlichen Abschlussbericht des Projekts finden Sie hier. Die Zusammenfassung der Projektergebnisse finden Sie in den Museumsblättern, Heft 35. Dem Thema "Provenienz Republikflucht" widmet sich ein Beitrag in einer Ausgabe der Museumskunde.

Provenienzforschung im Bereich Kolonialismus

2019 hat der Museumsverband ein Verbundprojekt zur ersten inhaltlichen Auseinandersetzung mit Provenienzen mit (weitestgehend) kolonialem Hintergrund initiiert. Im Rahmen des Projektes werden Objekte erforscht, digitalisiert und im Rahmen einer Online-Ausstellung unter museum-digital veröffentlicht. Das Projekt wurde im Frühjahr 2020 abgeschlossen.

Von Juni bis November 2023 wurden im Museum Eberswalde, im Wegemuseum Wusterhausen und im Museum Oder-Spree (Beeskow) in einem Erstcheck mit finanzieller Förderung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste Sammlungen mit kolonialem Kontext untersucht. Die Ergebnisse der Forschungen werden 2024 auf unserer Webseite und in Heft 44 der Museumsblätter publiziert: https://www.museen-brandenburg.de/projekte/erstcheck-koloniale-kontexte.

Wenn Sie Beratungsbedarf oder einfach Fragen rund um das Thema Provenienzforschung haben, melden Sie sich bei uns: sachse@museen-brandenburg.de. Wir beraten und unterstützen Sie in allen Fragen rund um die Provenienzforschung!

 

Kontakt

Alexander Sachse

sachse@museen-brandenburg.de
Tel. 0331 / 23 27 914

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