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Idolatrische Planke aus der Slawenburg Raddusch, 2003

Glaubensdinge sind manchmal eine heikle Sache. Erst recht im Frühmittelalter, wo die schriftlichen Nachrichten dürftig sind. Der Chronist Thietmar von Merseburg erwähnt gerade einmal, dass die Slawen Götter aus Holz verehrten. Mehr muss die Archäologie uns sagen. Bei Grabungen am Ringwall von Raddusch fand man in einer Brunnengrube eine Eichenholz-Planke, im Oberteil wie ein Kopf geformt. Zuvor war anscheinend versucht worden, sie zu zerstören. Feuer und Beil haben Spuren hinterlassen. Das muss um 935 n. Chr. geschehen sein, in einer Zeit als die Deutschen wiederholt in die Lausitz einfielen. Ein Götterbild? Aufgrund der Fundumstände und der Datierung werden zwei Deutungen gegeben: Christliche Eroberer haben hier eine Kultanlage zerstört und die Trümmer vergraben. Oder die slawischen Einwohner selbst haben versucht, Reste ihres geschändeten Heiligtums einigermaßen würdig zu bestatten. Sicher wissen wir nur, dass hier zweifellos Glaubensfragen im Spiel waren. Seit 2003 ist die Figur an ihrem Fundort in der „Slawenburg Raddusch“ zu sehen.

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