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Gussprobe Stahlwerk Brandenburg aus dem Industriemuseum Brandenburg/ Havel, 1993

Am Montag, den 13. Dezember 1993 wurde im Stahlwerk Brandenburg an der Havel im Ofen X von 4.30 bis 11.50 Uhr geschmolzen. Zur Kontrolle der Schmelze wurden mehrere Proben genommen und mit der Rohrpost zur Spektralanalyse ins Labor geschickt. Nach wenigen Minuten erfuhr der Schmelzer, ob die Qualität stimmte oder Zuschläge notwendig waren. Der letzte Abstich begann um 12.15 Uhr. Geschmolzen wurden 173 t Baustahl, der an den folgenden Tagen im Walzwerk verarbeitet werden sollte. Technologisch alles fast wie immer. Diesmal aber hatten sich viele Kollegen in der Halle versammelt. Der Werksleiter hielt eine Rede und der Betriebsrat war mit einer schwarzen Fahne gekommen. Im Siemens-Martin-Stahlwerk Brandenburg wurde an diesem Tag das letzte Mal Stahl geschmolzen. Da hatte der Abriss der ersten Öfen bereits begonnen. Für die Belegschaft wurde Kurzarbeit beantragt, erste Entlassungen waren bereits erfolgt. Dieser Tag bedeutete zugleich das Ende der langen Siemens-Martin-Tradition im westlichen Europa. Wenigstens einer der gewaltigen Öfen wurde später zum Denkmal erklärt und ist heute Kern des Industriemuseums.

 

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